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Finden statt Suchen

Suchmaschinen

Suchmaschinen bieten die Möglichkeit, mithilfe einer Stichwortsuche das Netz zu durchforsten. Die Suchmaschinen, die sich durch Werbung finanzieren, liefern aber nie eine komplette Sammlung aller Internet-Seiten. Das ist wegen der Fülle der Seiten und deren ständiger Veränderung nicht möglich. Man unterscheidet zwei Arten von Suchmaschinen: Die Kataloge und die Volltextsuchen. Bei den Katalogen (wie z.B. yahoo) sortieren Redakteure die WWW-Seiten in Kategorien ein. Das hat den Vorteil, dass man sich durch Themenkomplexe hindurchklicken kann, der Nachteil ist, dass Kataloge in der Regel über das kleinere Angebot an gespeicherten Internet-Adressen verfügen.
Bei den Volltextsuchen werden die WWW-Seiten systematisch mit sog. "Suchrobotern", speziellen Programmen, durchsucht. Dabei erfasst die Suchmaschine einfach alle Wörter, die auf einer WWW-Seite stehen. Gibt man in eine Volltextsuche ein Stichwort ein, erhält man als Ergebnis Links auf alle WWW-Seiten, die die Suchmaschine kennt, auf der das gesuchte Wort vorkommt, egal in welchem Zusammenhang. Das Angebot an WWW-Adressen ist hier meist größer. Dafür kann man bei allgemeineren Anfragen fast unendlich viele Ergebnisse bekommen, mehrere zehntausend sind da nicht ungewöhnlich.
Volltextsuchen und Kataloge lassen sich nicht immer auf den ersten Blick unterscheiden. Bei Katalogen sind auf der ersten Seite auch noch die Rubriken aufgeführt, bei Volltextsuchen gibt es oft nur die Eingabemaske für den Suchbegriff.
Die größeren Suchmaschinen haben alle ein amerikanisches Angebot und nationale Ableger in der Landessprache. Die Suchmaschinen erreicht man über ihre WWW-Adressen.
Die Suchmaschinen sind auf Grund ihres im Vergleich zur Gesamtgröße des Netzes geringen Datenbestandes eigentlich kein probates Mittel, um etwas zu finden. Sie sind aber einige der wenigen Instrumente, die uns überhaupt zur Verfügung stehen.

Suchstrategien

Das Internet beantwortet Millionen von Fragen, nur nicht die, die tatsächlich jemand stellt.

aus dem Internet :-)

Aus dem Internet einen konkreten Nutzen zu ziehen ist genauso schwierig, wie aus einem Feuerwehrschlauch zu trinken. Man ist hinterher zwar nass aber immer noch durstig.

aus dem Internet :-)

Bevor man das Internet zur Klärung aller Fragen heranzieht, die man sich immer schon mal gestellt hat, erst die schlechte Nachricht: Bevor ich etwas im Internet lesen kann, muss vorher einer genau das geschrieben haben - aus welcher Motivation auch immer. Das Internet ist keine absolute Wissensdatenbank, in der alles gespeichert ist, was die Menschheit jemals gewusst hat.
Die hier aufgezeigten Tipps sind auch keine Garantie zum schnellen Finden, sondern können auch nur Hinweise geben, die vielleicht weiterhelfen. Gerade bei wissenschaftlichen Recherchen oder branchenspezifischen Suchen gibt es sicherlich noch mehr Dinge zu beachten, die man dann am besten von Kollegen erfragt.
Alle Fragestellungen, die man an das Netz richtet, lassen sich in zwei Kategorien sortieren. Ich suche „irgendetwas über ..." ein bestimmtes Thema oder habe eine „konkrete Frage". In beiden Fällen empfiehlt es sich, zuerst zu überlegen, welcher Anbieter (privat, kommerziell, Organisation) diese von mir gesuchten Informationen veröffentlicht haben könnte. Dann reimt man sich die WWW-Adresse zusammen (z.B. www.firmenname.de) und in vielen Fällen dürfte die Frage schon ohne Zuhilfenahme einer Suchmaschine gelöst sein.
Mit der Fragestellung „irgendetwas über ..." wird man die Suche in der Regel bei einem Katalog beginnen. Dabei sollte man beachten, dass Kataloge nie einen Bereich komplett aufführen, sondern eben auch nur die Seiten, die ihnen angezeigt wurden, auflisten. Unter Umständen empfiehlt sich das Ausschauhalten nach Linklisten, die noch mehr Seiten (vielleicht sogar kommentiert) aufführen oder der Besuch eines weiteren Kataloges.
Bei einer konkreten Fragestellung wird sicherlich zuerst eine Volltextsuche konsultiert. Grundsätzlich sollte man bei den Volltextsuchen drei Dinge beachten. Zum einen sind sie so blöd wie Computer nunmal sind, sie tolerieren keine Tipp- oder Rechtschreibfehler und suchen auch nicht im Kontext. Zum anderen muss man hier immer die Begriffe eingeben, von denen man meint, dass sie auch auf den entsprechenden WWW-Seiten genannt werden, also möglichst versuchen, konkret zu formulieren und keine Oberbegriffe oder Umschreibungen finden. Außerdem sind Suchmaschinenergebnisse in der Regel nicht brandaktuell. Tagesaktuelle Berichterstattung sollte man eher in Newstickern oder anderen Diensten suchen.
Die Suchmaschine wird beim ersten Versuch wahrscheinlich eins von zwei Extremen liefern: zu viele Ergebnisse oder zu wenig (gar keins).
Im ersten Fall ist man gezwungen, den Suchbegriff einzugrenzen. Jede Suchmaschine bietet die Möglichkeit, Suchbegriffe miteinander zu verknüpfen. Die häufigsten Verknüpfungen sind „und" und „nicht". „Und"-Verknüpfung bedeutet, die Suchmaschine soll nur Seiten heraussuchen, auf denen alle genannten Begriffe auftauchen. Worte, die in exakt der Reihenfolge gesucht werden sollen (z.B. Namen), können oft in Anführungszeichen eingegeben werden. „Nicht" bedeutet, alle Seiten zu zeigen, auf denen der eine aber nicht der andere Begriff auftaucht. Diese Verknüpfungen lassen sich auch miteinander kombinieren.
Leider haben die Suchmaschinen keine einheitliche Syntax (Zeichenfolge, mit der Begriffe verknüpft werden können). Hinweise, welche Syntax verlangt wird, findet sich bei der Suchmaschine unter hilfe/help oder erweiterte Suche/advanced search. Eine Zusammenstellung der Verknüpfungsmöglichkeiten und weitere Suchtipps findet sich unter http://www.suchfibel.de (keine Suchmaschine sondern eine Seite übers Suchen).
Manche Suchergebnisse lassen sich durch noch soviel Eingrenzen nicht klein kriegen - das sollte auch nicht das Ziel sein. Bevor man entnervt vor immer noch 987 Sucherergebnissen sitzt, hilft es manchmal, sich die ersten 20 oder 30 Einträge mal vorzunehmen und durchzugucken. Oft verbirgt sich da der entscheidende Hinweis, entweder in Form eines Links oder eines neuen Suchhinweises. Mit zunehmender Übung lernt man, bei Suchergebnissen immer schneller Spreu vom Weizen zu trennen.
Wenn man zu wenig oder gar keine Ergebnisse bekommen hat, sollte man zuerst den Suchbegriff verändern. Stimmt die Schreibweise? Ist vielleicht der eine oder andere Fachbegriff gebräuchlicher? Alte oder neue Rechtschreibung (für die meisten Suchmaschinen sind „dass" und „daß" völlig verschiedene Wörter)? Gibt es vielleicht zu dem Fachgebiet mehr Publikationen in einer anderen Sprache? In manchen Suchmaschinen, z.B. Altavista, kann man einstellen, in welcher Sprache man das Ergebnis haben möchte (allerdings sollte dann auch der Suchbegriff übersetzt sein). Wird man dann immer noch nicht fündig, könnte ein Wechsel der Suchmaschine helfen oder die Benutzung einer Meta-Suchmaschine. Eine Meta-Suchmaschine durchsucht mehrere Suchmaschinen gleichzeitig. Sie haben den Nachteil, dass nicht alle doppelte Nennungen rausfiltern, dass sie etwas länger brauchen und dass nicht alle Verknüpfungen so einfach wie bei normalen Suchmaschinen verwendet werden können. Die bekannteste deutschsprachige Meta-Suchmaschine ist die der Universität Hannover, Metager.
In der Praxis hat es sich besonders bei schwierigen Suchanfragen oder komplexeren Fragestellungen bewährt, auch auf andere Informationsquellen zurückzugreifen, die allerdings oft nicht so schnell verfügbar sind. Die Beiträge des Usenet, die Heimat der weltweiten Diskussionsgruppen, läßt sich von vielen Suchmaschinen mitdurchsuchen (Usenet oder Newsgroup anklicken). Darüberhinaus gibt es noch einige spezielle Suchmaschinen für das Usenet wie z.B. http://www.dejanews.com. Wenn man Glück hat, findet man direkt Beiträge zu seinem Thema, möglicherweise aber immerhin eine Gruppe, in der darüber gesprochen wird oder eMail-Adressen von Leuten, die sich auch damit beschäftigen. Newsletter können eine ebenso wichtige Informationsquelle sein, meistens helfen sie einem aber nur was, wenn man sie regelmäßig liest. Nicht alle Newsletter verfügen über ein Web-Archiv, deswegen sollte man wichtige Beiträge auf jeden Fall auch für sich aufbewahren. Es empfiehlt sich auf jeden Fall, das Web mal auf Newsletter zu den eigenen Themen zu durchforsten (Newslettersuchdienste wie z.B. http://www.lisde.de). Für Mailinglisten, Diskussionen in Rundbriefen per eMail zu bestimmten Themen, gilt das gleiche. Im Gegensatz zu Newslettern kann man hier auch selbst Fragen stellen - das sollte man sich sowieso im Internet angewöhnen: Hier findet man recht schnell Leute, die am gleichen Problem arbeiten (z.B. im Chat) und die kann man dann auch gleich mit Fragen löchern. In der Regel sind sie spontan hilfsbereit und auch hilfreich. Allerdings sollte man daran denken, dass das System auf Gegenseitigkeit beruht.
Als einen der letzten Auswege könnte man auch Mails an Info-Anbieter schicken und hoffen, dass sie einem helfen. Meistens dauert es - je nach Anbieter - lang und bringt auch nicht immer weiter.
Bei Suchanfragen, die nicht sehr dringend sind, hilft es auch, in vier Wochen nochmal die Suchmaschinen zu konsultieren. Bis dahin - nicht viel früher, Suchmaschinen sind in der Regel nicht schnell - könnten sich die Ergebnisse verändert haben.
Außerdem sollte man sich - wenn es sich nicht gerade um existenzielle Informationen handelt, die gebraucht werden - auf jeden Fall ein Zeitlimit setzen.

Übung eCommerce im Wahlpflichtbereich Handel an der FH Bonn-Rhein-Sieg im SS 2002
Lehrbeauftragte: Maria-Christina Nimmerfroh